Seit 2004 bin ich Pächterin der Schneetalalm und begann damals, die seit 1970 viehlose Alm zu bewirtschaften. Die Schneetalalm mit ihren Almflächen ist eine ziemliche Herausforderung, was die Bewirtschaftung anbelangt. Ohne Fahrweg und Materialseilbahn muss die Almwirtschaft mit dem Helikopter versorgt werden.
Alle Almtiere müssen zu Fuß auf die Alm wandern, bei starkem Schneefall gibt es nur den Rückzug ins Tal hinunter.
Mehr Infos zu der Alm bekommt Ihr unter: www.schneetalalm.at
Daß die Ziegen nicht so einfach zu hüten sind wie Kühe, zeigte sich sehr bald. Gerne zitiere ich hier aus dem schönen schweizer "Handbuch Alp" die Erfahrung eines Ziegenhirten...
...der Umgang mit Ziegen ist voller Überraschungen, vielfältig, zwiespältig, mit extremen Hochs und Tiefs. Zum einen brachten mich die Geissen mit ihrer Gewitztheit, Dickfelligkeit und Eigenwilligkeit bis auf die letzte Palme. Zum anderen forderten sie alle Liebe heraus, die ich einem Mitgeschöpf zu geben vermochte.......Es ist kein Wunder, dass das Wort Kapriolen von capra (=Ziege) stammt. Man muss auf alles gefasst sein, vor allem, wenn das wachsame Auge des Hirten sich in ein Buch vertieft. Ihre Tricks abzuhauen musste ich mit Respekt anerkennen. So wie ich sie allmählich kennenlernte und ein Gespür für einen nahenden Schabernack entwickelte, so lernten sie die diversen Grade meiner Achtsamkeit abzuschätzen und nutzten sie für selbständige Weiderouten aus....
... genauso hätte ich meine Geschichte mit den Ziegen geschildert.
Doch die Liebe zu den Tieren stieg und somit wuchs die Herde 2008 auf über 70 Tiere an.
Das schöne ist, daß auf der Alm fast ausschließlich gefährdete Haustierrassen sind, von den Pinzgauer Ziegen, Pfauenziegen, Toggenburgerziegen bis zu den Schwarzhalsziegen.
Jede dieser Gebirgsrassen spricht in ihren Eigenschaften für sich und es ist sehr interessant, wenn man die Tiere beobachtet.
"Genies gehen ihren Gang wie die Ziegen.
Sie klettern über Höhen und Abgründe leicht hinweg, während Schafe dem Leithammel folgen."
(Karl Julius Weber)
